Pilzbefall am Baum:

Ursachen, Maßnahmen und Tipps zur Vorbeugung im Überblick

Pilzbefall am Baum ist ein Ärgernis für jeden Hobbygärtner – zumal der Befall in der Regel erst dann sichtbar wird, wenn der Baum schon Schaden erlitten hat. Wie es zu Pilzbefall am Baum kommt, welche Pilzarten hierzulande besonders weit verbreitet sind und was Sie tun können, um Ihre Bäume zu schützen, erfahren Sie in folgendem Ratgeber.

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Pilzbefall am Baum - Sams Baumpflege

Pilze am Baum: Was hat es damit auf sich?

Bei Baumpilzen handelt es sich um Xylobionten – zu Deutsch: Lebewesen, die Holz besiedeln und dieses abbauen. Sie bestehen aus einem auffälligen und daher gut sichtbaren Fruchtkörper, der meist direkt am Baumstamm sitzt, und einem flaumigen Pilzgeflecht, dem Myzel. Dieses Myzel ist der eigentliche Pilz. Es kann das gesamte Innere des Baums durchziehen und ist von außen normalerweise nicht sichtbar. Es breitet sich vorzugsweise in faulenden oder bereits geschwächten Holzstämmen aus, kann aber auch unter feuchtem Laub entstehen. Der Pilzsporen abgebende Fruchtkörper bildet sich erst in einem späteren Stadium aus. Je nach Art und Entwicklungsstadium können sich Baumpilze in ihrem Aussehen stark voneinander unterscheiden, was die Bestimmung und Bekämpfung für Laien erschwert.

Warum ist Pilzbefall am Baum problematisch?

Baumpilze sind nicht grundsätzlich schädlich – im Gegenteil: Im Wald fungieren sie als natürliche Recyclinganlagen, indem sie totes Holz abbauen. An einzelnen Bäumen, etwa im heimischen Garten, können sie jedoch großen Schaden anrichten, da sie sich nicht ausschließlich von totem, sondern auch von lebendem Holz ernähren. Dabei entziehen sie dem Baum wichtige Nährstoffe und schwächen ihn zusehends.

Gärtner bemerken den Pilzbefall am Baum oftmals erst dann, wenn das Gehölz bereits seit mehreren Jahren befallen ist. Denn: Der sichtbare Fruchtkörper entsteht erst dann, wenn das Myzel mit Luft in Kontakt kommt, also beispielsweise bei einer Verletzung der Baumrinde.

Pilzbefall am Baum - Sams Baumpflege München
Pilzbefall am Baum

Weitverbreitete Baumpilzarten im Überblick

Allein in Mitteleuropa existieren tausende Arten von Xylobionten. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Kategorien: Baumpilze, die Braunfäule auslösen, und solche, die zur Weißfäule führen.

1. Braunfäule auslösende Baumpilze

Zu den Braunfäule auslösenden Baumpilzen gehören unter anderem:

  • der Rotrandige Baumschwamm
  •  der Gemeine Schwefelporling
  • der Birkenporling

Diese Pilzarten ernähren sich von der Zellulose des Baums. Sie zersetzen dabei sämtliche Substanzen des Holzes, mit Ausnahme des Lignins. In der Folge verfärbt sich das Holz dunkelbraun und wird brüchig, bis es schließlich ganz zerfällt. Braunfäule kann sowohl in totem, als auch in lebendem Holz entstehen.

2. Weißfäule auslösende Baumpilze

Baumpilze, die Weißfäule auslösen, bauen den Stützbaustoff Lignin ab. Das Holz wird bleich und faserig. Zu diesen Xylobionten zählen:

  • der Hallimasch
  • der Austernseitling
  • der Echte Zunderschwamm

Sie siedeln sich vorrangig in noch lebendem, aber bereits geschwächtem Holz an.

Maßnahmen gegen Pilzbefall: das können Sie tun

Leider schädigen einige Pilze den Baum von innen heraus so sehr, dass er nicht mehr zu retten ist. Er verliert an Stabilität und wird zur Gefahr für den Menschen. Die Fällung ist dann oftmals der einzige Weg – auch, um einer Infektion der Nachbarbäume vorzubeugen. Scheinen nur einzelne Äste betroffen zu sein, können Sie versuchen, bis in das gesunde Holz zurückzuschneiden, um den Baum zu retten. Hat der Pilz den Stamm und/oder die Hauptäste befallen, macht das Schneiden jedoch keinen Sinn mehr.

Gut zu wissen: Je nach Pilz- und Baumart kann ein Baum auch mit Pilzbefall noch mehrere Jahre leben. Die Ausbreitung sollte jedoch so gut wie möglich verhindert werden – etwa durch die Entfernung der sichtbaren Fruchtkörper noch vor der Reife, wodurch zumindest benachbarte Bäume geschützt werden. Der befallene Baum selbst kann dadurch leider nicht gerettet werden, da sich das Myzel auch ohne Fruchtkörper im Inneren weiter ausbreitet.

Wichtig: Möchten Sie einen Baum mit Pilzbefall so lange wie möglich erhalten, prüfen Sie regelmäßig seine Standfestigkeit und ziehen Sie gegebenenfalls einen Experten hinzu. Das Team von Sam´s Baumpflege berät Sie gerne.

Pilzbefall am Baum

So schützen Sie Ihre Bäume vor Pilzbefall

Sie können einiges tun, um die Bäume in Ihrem Garten vor Pilzbefall zu schützen. Ein optimaler Standort und eine auf die Bedürfnisse des Baumes angepasste Wasser- und Nährstoffversorgung schaffen günstige Lebensbedingungen und stärken die baumeigenen Widerstandskräfte. Bei der Gartenarbeit sollten Sie den Boden nicht mit schweren Geräten befahren – dies könnte den Boden so stark verdichten, dass die Wurzeln verletzt werden. Gartengeräte, die bei einem Baum mit Pilzbefall zum Einsatz gekommen sind, sollten im Anschluss zudem sorgfältig gereinigt werden.

Ist es unumgänglich, einen Baum aufgrund des Pilzbefalls zu fällen, roden Sie den Wurzelstock immer mit. So vermeiden Sie, dass sich hier Pilze ausbreiten, die dann auf die anderen Bäume in Ihrem Garten überspringen.

Beachten Sie außerdem: Baumpilze dringen häufig über Wunden in das Holz ein. Eine wichtige Vorbeugemaßnahme besteht daher darin, Verletzungen am Holz zu vermeiden. Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

1. Gehen Sie beim Schneiden behutsam vor und halten Sie die Schnittflächen möglichst klein.
2. Schneiden Sie einen Baum nur dann, wenn es unbedingt erforderlich ist.
3. Schneiden Sie einen Baum nur an trockenen Tagen.
4. Perfektionieren Sie Ihre Schnitttechniken.
5. Versiegeln Sie die Schnittflächen.
6. Achten Sie beim Rasenmähen darauf, dass der Stamm und die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Pilzbefall am Baum? Holen Sie einen Experten mit ins Boot!

Unabhängig davon, ob Sie bereits Pilzbefall am Baum haben oder Ihre Bäume zuverlässig vor Schäden schützen möchten, steht das Team von Sam´s Baumpflege Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wir bieten Ihnen vielfältige Dienstleistungen rund um die Baumpflege an – kontaktieren Sie uns für weitere Informationen!

Ich bin Sascha, Gründer von Sam‘s Baumpflege und bin zusammen mit meinem Team ihr Ansprechpartner für Ihre Bäume.

Das leisten wir bei Pilzbefall am Baum

Wir beantworten Ihre Fragen zu Pilzbefall am Baum

Was tun gegen Pilzbefall am Baum?

Hat sich das Pilzgeflecht bereits im Stamm oder in größeren Ästen ausgebreitet, sollte der Baum gefällt werden, sobald er an Stabilität verliert und zur Gefahr wird. Sind nur einzelne Äste betroffen, können diese bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden.

Wodurch wird Pilzbefall am Baum verursacht?

Ungünstige Lebensbedingungen können die Abwehrkräfte von Bäumen schwächen und Pilzen das Eindringen erleichtern. Auch Schnittwunden und Verletzungen am Wurzelwerk erhöhen das Risiko für Pilzbefall am Baum.

Wie sieht ein mit Pilz befallener Baum aus?

Der auf dem Stamm sitzende Fruchtkörper ist oftmals das erste sichtbare Anzeichen für Pilzbefall am Baum. Er kann verschiedene Formen und Farben annehmen – vom leuchtend gelben Schwefelporling bis hin zum roten Baumschwamm. Bei weiter fortgeschrittenem Pilzbefall verfärbt sich das Holz dunkelbraun (Braunfäule) oder weiß (Weißfäule).